BELASTUNGSBOHRUNG ZEIGT TADELLOSEN ZUSTAND

Von Mitte Juni bis Mitte August 2018 wurden im Görlitzer Kaufhaus Belastungsversuche durchgeführt. Überprüft wurde die Tragfähigkeit der Geschossdecken, welche 1912 mit einem, zu dieser Zeit häufig verwendeten, System aus hohlen Ziegelsteinen, Beton und Bewehrungsstahl (Reformhohlsteindecke, System Ackermann) hergestellt wurden. Die Decken befinden sich nach über 100 Jahren in tadellosem Zustand. Da jedoch der alte leichte Holzfußbodenbelag durch einen neuen schwereren Belag aus Stein ersetzt wird, erhöht sich die Belastung auf die Decken. Dazu kommen neue Lasten aus haus- und brandschutztechnischen Anlagen, die es vor 100 Jahren noch nicht gab, welche aber in unserer Zeit zu einem modernen Kaufhaus gehören. Nun musste der Nachweis erbracht werden, dass die historischen Decken auch einer höheren Belastung zuverlässig standhalten. Durch statische Berechnungen allein war dies nicht mehr hinreichend möglich, nicht allein deswegen, weil sich die Eigenschaften von Stahl und Beton aus dem Jahr 1912 erheblich von den heutigen unterscheiden. Die notwendige Gewissheit konnte nur mit Hilfe von Versuchen am Objekt erlangt werden. Mit der Durchführung der Belastungsversuche wurden die Experten des Otto-Mohr-Laboratoriums für Massivbau der Technischen Universität Dresden, unter der Leitung von Dr. Torsten Hampel beauftragt. Dr. Hampel und seine Mitarbeiter haben eigens dafür eine schwere Versuchsanlage im Keller des Kaufhauses aufgebaut. Dazu gehörte eine Konstruktion aus Stahlträgern, welche in den starken Mauerwerkspfeilern im Keller des Gebäudes verankert wurde. An diese Konstruktion wurden Hydraulikzylinder befestigt, welche, über  Zugstangen aus hochfestem Stahl, die darüber liegende Geschossdecke mit einer festgelegten Last nach unten gezogen haben. Mit sogenannten Wegaufnehmern wurde dabei die Durchbiegung der Decke gemessen. Da diese Durchbiegung innerhalb des zulässigen Bereiches lagen und die Decke während des Versuches nicht beschädigt wurde, ist die ausreichende Tragfähigkeit bewiesen.

Im Übrigen war es zur Zeit, als das Kaufhaus erbaut wurde nicht unüblich, dass vor der Inbetriebnahme eines Gebäudes die Tragfähigkeit von Geschossdecken z.B. durch das Aufstapeln von Sandsäcken, überprüft wurde, wobei der Baumeister während der Belastung unter der Decke stehen musste… !

ENTWURF, KONZEPT UND PLANUNG

Das historische Kaufhaus wird erweitert, im Keller und in den beiden Obergeschossen entstehen neue beeindruckende Verkaufsräume. Ein zurückgesetzter Anbau ist notwendig um die vertikale Erschließung zu realisieren. Der Anbau ist durch eine Fuge vom Bestand getrennt und bildet einen eigenständigen Kubus zwischen dem historischen Kaufhaus und dem dahinter gelegenen CityCenter. So verkürzt der geplante Übergang den Weg zwischen den beiden Gebäuden im zweiten Stock.
Im Erdgeschoss lädt eine Piazza zum Verweilen und dem Kauf von Lebensmitteln ein, während im zweiten Obergeschoss sich ein fließender Übergang zum Kaufhaus-Anbau ergibt und Fläche für weitere Sortimente und ein hochwertiges Angebot schafft.
Im Untergeschoss ermöglicht die dritte Verbindung die notwendigen logistischen Voraussetzungen zwischen den Häusern, der Technik und dem Parkhaus.
 

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EIN WICHTIGER SCHRITT

Das Kaufhaus Görlitz hat das benachbarte CityCenter Frauentor erworben

Unser Ziel ist es, einen attraktiven, kundenfreundlichen und über die Grenzen hinaus wettbewerbsfähigen Mittelpunkt in Görlitz zu schaffen, der den Einkaufswünschen der Kunden gerecht wird. Ein besonderes Detail wird die Verbindung zwischen dem Kaufhaus Görlitz und dem CityCenter Frauentor sein. Unser Wunsch ist es, den Übergang für die Kunden komfortabel zu gestalten. Auch das CityCenter Frauentor wird durch die Baumaßnahmen um das Kaufhaus Görlitz eine deutliche Aufwertung erfahren, so dass auch hier das besondere Flair der Stadt und des Kaufhauses wahrgenommen wird. Die bereits ansässigen Unternehmen im CityCenter flankieren perfekt das gehobene Sortiment des zukünftigen Kaufhaus Görlitz.

BAUBERICHT

Damit das Kaufhaus Juwel
wieder strahlen kann

Das 100-jährige Gebäude des Görlitzer Warenhauses wird komplett restauriert und saniert. Nach Entfernung aller Einbauten und der alten Haustechnik wurde mit der aufwändigen Herstellung des ursprünglichen optischen Zustandes begonnen: versehen mit modernster Haus und Wärmetechnik. So werden die Tageslichtfenster, die Wärmedämmung der Fassade, neue Aufzüge, hohe Decken und elegante Böden hochwertig und nach modernsten Richtlinien originalgetreu wieder hergestellt. Dabei sollen möglichst viele Gestaltungselemente des ursprünglichen Kaufhauses wieder zum Leben erweckt werden. Neben der Renovierung und Aktivierung bestehen weitere Ausbauoptionen. Parkhaus und Parkplätze sind im Umfeld ausreichend vorhanden.